Sanierung von jüdischen Ehrengräbern - ZF/Tor 1
feuerlibelle, Donnerstag, 15. Januar 2015, 21:24
Nach aufwendiger Sanierung und zwei Jahren intensiver Arbeit befinden sich nun 43 jüdische Ehrengräber wieder im besten Zustand. Die Restaurationsarbeiten wurden von der Kulturabteilung der Stadt Wien in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt und der Israelitischen Kultusgemeinde durchgeführt. Erst 2007 wurden Gräber von herausragenden Persönlichkeiten jüdischen Glaubens nachträglich zu Ehrengräbern erklärt. Dies erfolgte auf Initiative des Kulturstadtrates, um historische Versäumnisse zu beheben. Die Grabmäler sollen ein immerwährendes Zeichen dafür sein, wie sehr die Stadt ihren jüdischen Bürgerinnen und Bürgern verbunden ist. Ebenso erinnern sie an eine geistige Elite, deren Verschwinden bis heute spürbar ist. Mit der Sanierung 2012 wurde ein weiteres Mosaik im Gesamtbild der umfassender Wiener Erinnerungskultur gelegt. [Quelle: Wien Kultur]
Ehre, wem Ehre gebührt.
So gehört sich das auch, denn für Gutmachung der Versäumnisse ist es nie zu spät.
Ehre, wem Ehre gebührt.
So gehört sich das auch, denn für Gutmachung der Versäumnisse ist es nie zu spät.
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Der alte jüdische Friedhof - ZF/Tor 1
feuerlibelle, Freitag, 9. Januar 2015, 21:25
Interessierte, die über die Geschichte des Zentralfriedhofs –als Heimat vieler Religionen– mehr erfahren wollen, haben die Möglichkeit im Rahmen der Wiener Spaziergänge an organisierten Führungen zu den Ruhestätten verschiedener Konfessionen teilzunehmen.
Ich kann dazu nur sagen: Beeindruckend und sehenswert! Vor allem aber die Erzählungen zu den Begräbnisriten sollte man mal vorort gehört haben.
Im Oktober 1877 erhielt die Israelitische Kultusgemeinde das Grundstück beim Tor 1 von der Gemeinde Wien gegen einen Ablösebetrag in der Höhe von 36.929 Kronen und 25 Kreuzer. Im März 1879 erfolgten die ersten Beisetzungen nach mosaischen Riten. Der alte jüdische Friedhof umfasst eine Fläche von rund 260.000 quadratmetern. Bis 1916 wurden hier an die 80.000 Verstorbene beerdigt. Die Zahl seiner Toten auf diesem Teil des Friedhofes wird mit rund 100.000 in 60.000 Gräbern angegeben.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Friedhofsteil von vielen Bomben getroffen. Jene Grabsteinteile, die nicht mehr einer bestimmten Grabstätte zuzuordnen waren, hat man 1991 zusammengetragen, sie liegen als Zeichen der Erinnerung an mehreren Stellen des Friedhofes.
Zwischen der Gruppe 8 und 19 trifft man auf etliche Grabsteine, die noch die Spuren von Granatsplittern und Zerstörung aufweisen. Angeblich sollen hier auf dem Friedhof auch Kämpfe stattgefunden haben.
Im jüdischen Glauben ist Bet Kevarot, der Ort der Gräber oder der gute Ort, neben der Synagoge die wichtigste Institution der jüdischen Gemeinde.
Die Gräber gehören, laut jüdischem Glauben, den schlafenden Dahingegangenen, deren Ruhe nicht gestört werden darf. Jüdische Friedhöfe dürfen daher nicht verlegt, bebaut oder anderweitig genützt werden. Es bleibt ein Ort der ewigen Stille und Ruhe.
Quellen:
Der Wiener Zentralfriedhof, Broschürenreihe Friedhöfe Wien; Wiener Friedhofsführer, Falter Verlag; Wiener Spaziergänge; Photos: Privatarchiv 2012-2014.
Ich kann dazu nur sagen: Beeindruckend und sehenswert! Vor allem aber die Erzählungen zu den Begräbnisriten sollte man mal vorort gehört haben.
Im Oktober 1877 erhielt die Israelitische Kultusgemeinde das Grundstück beim Tor 1 von der Gemeinde Wien gegen einen Ablösebetrag in der Höhe von 36.929 Kronen und 25 Kreuzer. Im März 1879 erfolgten die ersten Beisetzungen nach mosaischen Riten. Der alte jüdische Friedhof umfasst eine Fläche von rund 260.000 quadratmetern. Bis 1916 wurden hier an die 80.000 Verstorbene beerdigt. Die Zahl seiner Toten auf diesem Teil des Friedhofes wird mit rund 100.000 in 60.000 Gräbern angegeben.
Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Friedhofsteil von vielen Bomben getroffen. Jene Grabsteinteile, die nicht mehr einer bestimmten Grabstätte zuzuordnen waren, hat man 1991 zusammengetragen, sie liegen als Zeichen der Erinnerung an mehreren Stellen des Friedhofes.
Zwischen der Gruppe 8 und 19 trifft man auf etliche Grabsteine, die noch die Spuren von Granatsplittern und Zerstörung aufweisen. Angeblich sollen hier auf dem Friedhof auch Kämpfe stattgefunden haben.
Im jüdischen Glauben ist Bet Kevarot, der Ort der Gräber oder der gute Ort, neben der Synagoge die wichtigste Institution der jüdischen Gemeinde.
Die Gräber gehören, laut jüdischem Glauben, den schlafenden Dahingegangenen, deren Ruhe nicht gestört werden darf. Jüdische Friedhöfe dürfen daher nicht verlegt, bebaut oder anderweitig genützt werden. Es bleibt ein Ort der ewigen Stille und Ruhe.
Quellen:
Der Wiener Zentralfriedhof, Broschürenreihe Friedhöfe Wien; Wiener Friedhofsführer, Falter Verlag; Wiener Spaziergänge; Photos: Privatarchiv 2012-2014.
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