> Friedhofskultur
Die Kunst der Grabskulpturen
feuerlibelle, Mittwoch, 29. Juli 2015, 02:01
Auf dieser Seite finden Sie eine Reihe von ausdrucksstarken Grabskulpturen aus verschiedenen Wiener Friedhöfen.

.
Vergiß mein nicht, wenn lockre kühle Erde
Dies Herz einst deckt, das zärtlich für dich schlug.
Denk, daß es dort vollkommener lieben werde,
als das voll Schwachheit ich's vielleicht voll Fehler trug.

Dann soll mein freier Geist oft segnend dich umschweben
Und deinem Geiste Trost und süße Ahndung geben.
Denk, daß ich's sey, wenns sanft in deiner Seele spricht:
Vergiß mein nicht! Vergiß mein nicht!

[Novalis, 1772-1801]
.
.

.


Danach


Nicht der Tod 
ist es


der mir Sorgen 
bereitet


sondern 
der Gedanke


an den Schmerz 
jener Menschen


die mich 
lieben

Markus Prem (*1970), österreichischer Erdwissenschafter

Kommentieren



feuerlibelle, Donnerstag, 30. Juli 2015, 01:38

.
Der Tod der Geliebten

Er wußte nur vom Tod was alle wissen:
daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,

hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, daß sie drüben nun
wie einen Mond ihr Mädchenlächeln hatten
und ihre Weise wohlzutun:

da wurden ihm die Toten so bekannt,
als wäre er durch sie mit einem jeden
ganz nah verwandt; er ließ die andern reden

und glaubte nicht und nannte jenes Land
das gutgelegene, das immersüße -
Und tastete es ab für ihre Füße.


[Rainer Maria Rilke, 1875-1926]
.
.
Kommentieren
 

feuerlibelle, Sonntag, 9. August 2015, 11:48
Imposante Hinterlassenschaft des Baron Géza Fejérváry
– Ausdruck von Macht in eindrucksvoller Form.


(entdeckt auf dem Wiener Zentralfriedhof)
https://en.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9za_Fej%C3%A9rv%C3%A1ry
Kommentieren
 

feuerlibelle, Montag, 10. August 2015, 01:28
Skulpturen mit weiblicher Erotik auf älteren Gräbern sind keine Seltenheit. Die Verewigung der Trauer und Sehnsucht mit sexuell angehauchter Oberflächlichkeit scheint Ende des 19.Jh/Anfang des 20.Jh modern gewesen zu sein.





.
Die Skulpturen des 21.Jh sind oft erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar...



Zwei ineinander verschlungene Figuren aus Waldviertler Granit zieren das Grab von Dr.Zilk. Eine Skulptur des österreichischen Bildhauers Hans Muhr.
Kommentieren
 

feuerlibelle, Mittwoch, 12. August 2015, 13:21
Herzzerreißend –
Weinende, von Kind getröstet.
[Bildhauer Karl Perl, 1930, Grinzinger Friedhof)

Kommentieren
 

feuerlibelle, Sonntag, 16. August 2015, 03:04
Bronzefigur: Weinender Jüngling vor Grabtür, 1926


Sanduhr als Symbol von Zeit und Vergänglichkeit
Kommentieren
 

feuerlibelle, Montag, 17. August 2015, 03:51
Porträtfigur –
Bildhauer Joseph Josehpu 1929


Warum auf dem Grabstein Kálmán geschrieben steht, bleibt ein Rätsel.
Paula Dworzak-Denk lebte mit Emerich Kálmán in einer Partnerschaft, war mit ihm also nicht verheiratet und sie hieß auch nie Kálmán....
Kommentieren
 

feuerlibelle, Mittwoch, 19. August 2015, 02:03
"Menschen am Tor zu einem Ort ohne Wiederkehr" 1905,
Bildhauer: Carl Anselm Zinsler
Kommentieren
 

feuerlibelle, Mittwoch, 19. August 2015, 15:12
Kreuzigungsgruppe aus Bronze -
Bildhauer: Albert Berchtold


(Grabmal Familie Theodor Hämmerle, Textilfabrikant aus Vorarlberg, Grinzinger Friedhof )
Kommentieren
 

feuerlibelle, Freitag, 21. August 2015, 01:12


Sie ist gegangen

Du kannst darüber weinen, dass sie gegangen ist,
oder du kannst lächeln, weil sie gelebt hat.
Du kannst deine Augen schließen und beten, dass sie wiederkommt,
oder du kannst sie öffnen und sehen,
was sie zurückgelassen hat.
Dein Herz kann leer sein, weil du sie nicht sehen kannst,
oder es kann voll der Liebe sein, die sie für dich und andere hatte.
Du kannst immer daran denken, dass sie gegangen ist,
oder du kannst sie im Herzen tragen und in dir weiterleben lassen.
Du kannst weinen und ganz leer sein
Oder du kannst tun, was sie von dir wollte:
Dass du lächelst, deine Augen öffnest,
Liebe gibst und weitergehst.

(Autor mir unbekannt)



Kommentieren
 

feuerlibelle, Montag, 24. August 2015, 14:56
Totenmasken -



Seit dem Altertum kennt man Totenmasken, die sich insbesondere während der Klassik großer Beliebtheit erfreuten, um sich an die Verstorbenen besser erinnern zu können. Erst im 19. Jahrhundert erkannte man ihren Eigenwert und ihre Bedeutung für die Kunst. Deshalb wurden von vielen bedeutenden Persönlichkeiten Totenmasken abgenommen. Bei manchen Personen wurde die Maske bereits zu Lebzeiten angefertigt.
Kommentieren