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Der Ober St.Veiter Friedhof
feuerlibelle, Sonntag, 22. März 2015, 01:16
Auf dem Gebiet Ober St. Veits gab es im Laufe der Jahrhunderte fünf Plätze zur Beerdigung von Toten. Drei davon waren reguläre Friedhöfe für die Bestattung in normalen Zeiten, die beiden anderen waren Sonderfriedhöfe.
Der neue Ober St.Veiter Park-und Bergfriedhof auf dem Gemeindeberg wurde laut Gedenktafel am 2.November 1876 geweiht. Der Geldmangel gestattete zur Eröffnung nur eine bescheidene Friedhofsausstattung: das heute noch bestehende Friedhofskreuz, ein hölzernes Totengräberhäuschen, nur vorne eine Mauerumfriedung, sonst Holzplanken. Erst nach der Eingemeindung errichtete die Gemeinde Wien ein gemauertes Friedhofsgebäude. Durch einen Um- und Zubau 1965 wurde es in die heutige Form gebracht. Der Friedhof umfasst eine Fläche von 35.886 Quadratmeter und beherbergt 4.665 Grabstellen.
Für Interessierte: Geschichtliches über den Ober St.Veiter Friedhof
Der weite und anstrengende Anfahrtsweg hoch hinauf auf den Gemeindeberg hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Eigentlich wollte ich nur die Grabstätte von Egon Schiele aufsuchen, aber als ich die Schätze an Jugendstilgräbern und Skulpturen berühmter Bildhauer erblickt habe, musste ich den ganzen Friedhof durchwandern. Ich habe es nicht bereut.
Quellen:Wiener Friedhöfe, Festschrift Pfarrchronik Ober St.Veit. Photos: Privatarchiv
Der neue Ober St.Veiter Park-und Bergfriedhof auf dem Gemeindeberg wurde laut Gedenktafel am 2.November 1876 geweiht. Der Geldmangel gestattete zur Eröffnung nur eine bescheidene Friedhofsausstattung: das heute noch bestehende Friedhofskreuz, ein hölzernes Totengräberhäuschen, nur vorne eine Mauerumfriedung, sonst Holzplanken. Erst nach der Eingemeindung errichtete die Gemeinde Wien ein gemauertes Friedhofsgebäude. Durch einen Um- und Zubau 1965 wurde es in die heutige Form gebracht. Der Friedhof umfasst eine Fläche von 35.886 Quadratmeter und beherbergt 4.665 Grabstellen.
Für Interessierte: Geschichtliches über den Ober St.Veiter Friedhof
Der weite und anstrengende Anfahrtsweg hoch hinauf auf den Gemeindeberg hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Eigentlich wollte ich nur die Grabstätte von Egon Schiele aufsuchen, aber als ich die Schätze an Jugendstilgräbern und Skulpturen berühmter Bildhauer erblickt habe, musste ich den ganzen Friedhof durchwandern. Ich habe es nicht bereut.
Quellen:Wiener Friedhöfe, Festschrift Pfarrchronik Ober St.Veit. Photos: Privatarchiv
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Der Hietzinger Friedhof
feuerlibelle, Montag, 2. März 2015, 01:25
Seit jeher gilt der Hietzinger Friedhof als Friedhof der Reichen und Berühmten. Schon zu Anfangszeiten wurden viele wohlhabende Wiener, die in Hietzing ihre Villa oder ihre Sommerhäuser hatten, hier beigesetzt. Nicht umsonst sagt man, daß man in Hietzing nicht nur schön wohnen, sondern auch schön begraben werden kann. Von daher kommt auch die Bezeichnung Nobelfriedhof.
Auf diesem Friedhof könnte ich mit Sicherheit auch entspannt ruhen.... ;-)
Zahlreiche Berühmtheiten fanden in Hietzing Ihre letzte Ruhestätte, wie auch Franz Grillparzer und seine Freundin Kathi Fröhlich, der Maler Gustav Klimt, die Hofschauspielerin Katharina Schratt, der Fernsehliebling Heinz Conrads, der Komponist Gottfried von Einem, die Schwestern von Johann Strauss und die 1.Frau des Johann Strauss jun. und viele andere...
Mehr über die Geschichte des Friedhofs kann man HIER oder HIER nachlesen.
Man kann deutlich zwischen zwei Teilen unterscheiden. Der ältere Teil besteht aus Grabstätten des Biedermeiers und wirkt ruhiger und bescheidener.
Der neue Teil ist pompös und weit aufwendiger gestaltet, ein Indiz für das Bedürfnis, Gräber entsprechend des Wohlstandes der Familie zu gestalten.
Vor diesem Familiengrab habe ich mich trotz Regen längere Zeit aufgehalten - hier ruht der bewundernswerte GMM, mein langjähriger Arbeitgeber. RIP !
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Der Friedhof von St.Marx
feuerlibelle, Dienstag, 24. Februar 2015, 01:46
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Der letzte Biedermeierfriedhof der Welt
Der Wiener Friedhof von St. Marx zählt zu den bedeutendsten Friedhöfen der Welt. Hunderte bedeutende Persönlichkeiten – Künstler, Wissenschaftler, Politiker und andere Prominente – fanden hier von 1784 bis 1878 ihre letzte Ruhe. Unvergänglichen Ruhm erlangte der St. Marxer Friedhof mit der legendenumwobenen Begräbnisstätte Mozarts, die jedes Jahr von tausenden Touristen und Mozart-Fans besucht wird.
Mehrmals von gänzlicher Auflassung und Zerstörung bedroht, hat sich der Friedhof von St. Marx wie durch ein Wunder erhalten. Seit 1937 ist er für die Öffentlichkeit zugänglich, 1943 wurde das Stadtgartenamt mit der Pflege des als Park gewidmeten Friedhofes betraut.
Der St. Marxer Friedhof war einer jener fünf Communal Friedhöfe, die 1784 auf Veranlassung Kaiser Josephs II. aus hygienischen Überlegungen außerhalb der Stadt errichtet wurden. Nach der Eröffnung des Zentralfriedhofs im Jahr 1874 fanden kaum mehr Begräbnisse auf dem St. Marxer Friedhof statt. Allerdings wurden die Leichname der Berühmtesten exhumiert und auf den Zentralfriedhof transferiert.
Auch das 1859 für Mozart geschaffene Ehrengrab wurde 1891 auf dem Ehrengräberhain des Zentralfriedhofs aufgestellt. Der Friedhofswärter Alexander Kugler schmückte als Ersatz die Stelle des Schachtgrabes auf dem St. Marxer Friedhof, in dem Mozart beerdigt worden war, mit einem aus Überresten anderer Grabdenkmäler zusammengestellten Denkmal.
Witterung und andere Umwelteinflüsse haben den Grabmälern schwer zugesetzt und gefährden die Existenz dieses einzigartigen Kulturdenkmals. Nun sollen durch viele Einzelmaßnahmen Schritt für Schritt wichtige Grabsteine restauriert werden.
Mehr als 8.000 Grabstellen (Erdgräber und Grüfte) konnten erfasst und erforscht werden, wobei in Einzelfällen erst die Auswertung archivalischer Quellen die Zuordnung bisher anonymer Grabsteine zu historischen Persönlichkeiten ermöglichte.
Am schönsten ist der Friedhof von St.Marx in Mai, wenn der Flieder blüht und die Gräberreihen in ein herrlich duftendes Fliederkleid verhüllt sind. Den Februarspaziergang habe ich nun bewußt gewählt, damit der Kontrast zwischen den beiden Jahreszeiten auch fotografisch festgehalten wird.
Quellen: Hans Veigl- Der Friedhof zu St.Marx, Böhlau Verlag; Friedhöfe Wien; Wiener Spaziergänge; Photos: Privatarchiv.
Der letzte Biedermeierfriedhof der Welt
Der Wiener Friedhof von St. Marx zählt zu den bedeutendsten Friedhöfen der Welt. Hunderte bedeutende Persönlichkeiten – Künstler, Wissenschaftler, Politiker und andere Prominente – fanden hier von 1784 bis 1878 ihre letzte Ruhe. Unvergänglichen Ruhm erlangte der St. Marxer Friedhof mit der legendenumwobenen Begräbnisstätte Mozarts, die jedes Jahr von tausenden Touristen und Mozart-Fans besucht wird.
Mehrmals von gänzlicher Auflassung und Zerstörung bedroht, hat sich der Friedhof von St. Marx wie durch ein Wunder erhalten. Seit 1937 ist er für die Öffentlichkeit zugänglich, 1943 wurde das Stadtgartenamt mit der Pflege des als Park gewidmeten Friedhofes betraut.
Der St. Marxer Friedhof war einer jener fünf Communal Friedhöfe, die 1784 auf Veranlassung Kaiser Josephs II. aus hygienischen Überlegungen außerhalb der Stadt errichtet wurden. Nach der Eröffnung des Zentralfriedhofs im Jahr 1874 fanden kaum mehr Begräbnisse auf dem St. Marxer Friedhof statt. Allerdings wurden die Leichname der Berühmtesten exhumiert und auf den Zentralfriedhof transferiert.
Auch das 1859 für Mozart geschaffene Ehrengrab wurde 1891 auf dem Ehrengräberhain des Zentralfriedhofs aufgestellt. Der Friedhofswärter Alexander Kugler schmückte als Ersatz die Stelle des Schachtgrabes auf dem St. Marxer Friedhof, in dem Mozart beerdigt worden war, mit einem aus Überresten anderer Grabdenkmäler zusammengestellten Denkmal.
Witterung und andere Umwelteinflüsse haben den Grabmälern schwer zugesetzt und gefährden die Existenz dieses einzigartigen Kulturdenkmals. Nun sollen durch viele Einzelmaßnahmen Schritt für Schritt wichtige Grabsteine restauriert werden.
Mehr als 8.000 Grabstellen (Erdgräber und Grüfte) konnten erfasst und erforscht werden, wobei in Einzelfällen erst die Auswertung archivalischer Quellen die Zuordnung bisher anonymer Grabsteine zu historischen Persönlichkeiten ermöglichte.
Am schönsten ist der Friedhof von St.Marx in Mai, wenn der Flieder blüht und die Gräberreihen in ein herrlich duftendes Fliederkleid verhüllt sind. Den Februarspaziergang habe ich nun bewußt gewählt, damit der Kontrast zwischen den beiden Jahreszeiten auch fotografisch festgehalten wird.
Quellen: Hans Veigl- Der Friedhof zu St.Marx, Böhlau Verlag; Friedhöfe Wien; Wiener Spaziergänge; Photos: Privatarchiv.
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Parkanlagen in ehemaligen Friedhöfen
feuerlibelle, Mittwoch, 18. Februar 2015, 14:45
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Die Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofs im Jahr 1874 war gleichzeitig das Ende der communalen Friedhöfe (St.Marxer-/Währinger-/Schmelzer-/Matzleinsdorfer-/Hundsthurmer-) – so wurde auch der Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof stillgelegt. Im Jahr 1879 wurde der Friedhof endgültig für Begräbnisse gesperrt und ab 1922 in einen Park umgewandelt.
Als Erinnerung an den ehemaligen Friedhof sind ein Teil der Friedhofsmauer, eine Steinlaube und eine Steinpergola beim Haupteingang erhalten.
Die neugotische Gewey-Familiengruft (Gewey-Kapelle), das Prunkstück des Friedhofes mit einer Gesamthöhe von knapp 23 m, wurde wegen einer geplanten neuen Straßenführung – die dann doch nicht zustande kam – im Jahre 1923 abgerissen.
Aus dem Gelände der Friedhofsgärtnerei wurde ein Kindertagesheim der Stadt Wien.
100 sehenswerte Grabmäler des aufgelassenen Friedhofs von historisch-künstlerischem Wert wurden zu einem Gräberhain zusammengestellt, der noch heute existiert, allerdings nur auf Anfrage besichtigt werden kann.
Die sterblichen Überreste wurden exhumiert und unter den Grabsteinen erneut begraben. Mehrere prominente Verstorbene wurden in Ehrengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof überführt, beispielsweise Antonio Salieri, Christoph Willibald Gluck und Jakob Alt.
Ab 1923 wurden Friedhöfe in Wien in Parkanlagen umgestaltet. Diese Friedhöfe ehemaliger Orte, die eingemeindet wurden, boten eine gute Gelegenheit, inmitten der Stadt Wien neue, zum Teil große Parkflächen zu schaffen. Die damalige sozialdemokratische Regierung nach dem Ersten Weltkrieg wollte der arbeitenden Bevölkerung verbesserte Wohnverhältnisse bieten. Insgesamt wurden zwischen 1923 und 1928 auf Friedhofsflächen acht Parkanlagen mit rund 200.000 Quadratmetern Fläche angelegt. So sind eine Reihe von bedeutenden Wiener Parkanlagen, die heute für die Grünflächen Versorgung der Bevölkerung so gut wie unersetzlich sind, aus aufgelassenen Friedhöfen entstanden.
Quellen: Bezirksmuseum, Wiener Friedhöfe. Photos: Privatarchiv
Die Eröffnung des Wiener Zentralfriedhofs im Jahr 1874 war gleichzeitig das Ende der communalen Friedhöfe (St.Marxer-/Währinger-/Schmelzer-/Matzleinsdorfer-/Hundsthurmer-) – so wurde auch der Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof stillgelegt. Im Jahr 1879 wurde der Friedhof endgültig für Begräbnisse gesperrt und ab 1922 in einen Park umgewandelt.
Als Erinnerung an den ehemaligen Friedhof sind ein Teil der Friedhofsmauer, eine Steinlaube und eine Steinpergola beim Haupteingang erhalten.
Die neugotische Gewey-Familiengruft (Gewey-Kapelle), das Prunkstück des Friedhofes mit einer Gesamthöhe von knapp 23 m, wurde wegen einer geplanten neuen Straßenführung – die dann doch nicht zustande kam – im Jahre 1923 abgerissen.
Aus dem Gelände der Friedhofsgärtnerei wurde ein Kindertagesheim der Stadt Wien.
100 sehenswerte Grabmäler des aufgelassenen Friedhofs von historisch-künstlerischem Wert wurden zu einem Gräberhain zusammengestellt, der noch heute existiert, allerdings nur auf Anfrage besichtigt werden kann.
Die sterblichen Überreste wurden exhumiert und unter den Grabsteinen erneut begraben. Mehrere prominente Verstorbene wurden in Ehrengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof überführt, beispielsweise Antonio Salieri, Christoph Willibald Gluck und Jakob Alt.
Ab 1923 wurden Friedhöfe in Wien in Parkanlagen umgestaltet. Diese Friedhöfe ehemaliger Orte, die eingemeindet wurden, boten eine gute Gelegenheit, inmitten der Stadt Wien neue, zum Teil große Parkflächen zu schaffen. Die damalige sozialdemokratische Regierung nach dem Ersten Weltkrieg wollte der arbeitenden Bevölkerung verbesserte Wohnverhältnisse bieten. Insgesamt wurden zwischen 1923 und 1928 auf Friedhofsflächen acht Parkanlagen mit rund 200.000 Quadratmetern Fläche angelegt. So sind eine Reihe von bedeutenden Wiener Parkanlagen, die heute für die Grünflächen Versorgung der Bevölkerung so gut wie unersetzlich sind, aus aufgelassenen Friedhöfen entstanden.
Quellen: Bezirksmuseum, Wiener Friedhöfe. Photos: Privatarchiv
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Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
feuerlibelle, Montag, 9. Februar 2015, 22:53
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Nachdem die Toten der beiden evangelischen Bekenntnisse A.B. und H.B. bis 1856 auf katholischen Friedhöfen Wiens begraben worden waren, entschloss man sich, einen eigenen evangelischen Friedhof anzulegen. Es wurde zu diesem Zweck ein vor dem Linienwall liegendes Grundstück am Rand der ehemaligen Vorstadt Matzleinsdorf angekauft.
Im Mai 1856 genehmigte Kaiser Franz Joseph I. einen Verordnungsentwurf von Kultusminister Thun-Hohenstein, der die Anlage konfessioneller Friedhöfe vorsah. Im Dezember 1857 hatte das von beiden evangelischen Gemeinden eingesetzte Friedhofskomitee dem Vorstand berichtet, dass von der Comune und der Südbahn ein Gelände von 7.679 Quadratklaftern angekauft, ein 17 Klafter tiefer Brunnen gegraben, mit 1. Dezember ein Totengräber aufgenommen und ein Leichentarif ausgearbeitet worden sei.
Die Einweihung des Friedhofes erfolgte im April 1858. Im Juni 1858 wurde der Baumeister Franz Halmschläger mit dem Bau der Friedhofskirche nach den Plänen von Theophil Hansen beauftragt. Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren konnte die Kirche im September 1860 geweiht und ihrer Bestimmung als Begräbniskirche übergeben werden. 1894 wurde vom Wiener Protestantenverein A. B. um die Abhaltung eines regelmäßigen Gottesdienstes angesucht. Nach den entsprechenden Umbauten wurde die Kirche im September 1899 eingeweiht.
Sie wird seither als Christuskirche verwendet.
Da es in weiterer Folge immer wieder zu Diskussionen über den weiteren Verbleib des Friedhofs kam, wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls ein evangelischer Friedhof angelegt. Doch der Evangelische Friedhof Matzleinsdorf hat sich bis heute erhalten, sodass seither beide Friedhöfe belegt werden.
Die Belegung des Friedhofes erfolgte so rasch, dass eine Erweiterung notwendig wurde. Dennoch berichtete das Komitee, dass die Gemeinde Wien eine Schließung des Friedhofs mangels Belegmöglichkeit erwäge. Einen weiteren Grundstückskauf für die Errichtung eines Krematoriums und eines Urnenhaines lehnte die Stadt Wien ab.
1941 wurde der Verkauf neu zu belegender Gräber an Nichtevangelische bis auf Weiteres eingestellt. 1948 verpflichteten sich die beiden evangelischen Gemeinden, die Vergebung von Grabstellen und Grüften sowie die Beilegung von Leichen mit 31. Dezember 1999 einzustellen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof im Zuge der Bombardements der Südbahn, in deren Nähe er sich befindet, schwer beschädigt.
Quellen: Friedhöfe Wien, Wiener Friedhofsführer, Bezirksgeschichten, Christuskirche evang. Photos: Privatarchiv
Nachdem die Toten der beiden evangelischen Bekenntnisse A.B. und H.B. bis 1856 auf katholischen Friedhöfen Wiens begraben worden waren, entschloss man sich, einen eigenen evangelischen Friedhof anzulegen. Es wurde zu diesem Zweck ein vor dem Linienwall liegendes Grundstück am Rand der ehemaligen Vorstadt Matzleinsdorf angekauft.
Im Mai 1856 genehmigte Kaiser Franz Joseph I. einen Verordnungsentwurf von Kultusminister Thun-Hohenstein, der die Anlage konfessioneller Friedhöfe vorsah. Im Dezember 1857 hatte das von beiden evangelischen Gemeinden eingesetzte Friedhofskomitee dem Vorstand berichtet, dass von der Comune und der Südbahn ein Gelände von 7.679 Quadratklaftern angekauft, ein 17 Klafter tiefer Brunnen gegraben, mit 1. Dezember ein Totengräber aufgenommen und ein Leichentarif ausgearbeitet worden sei.
Die Einweihung des Friedhofes erfolgte im April 1858. Im Juni 1858 wurde der Baumeister Franz Halmschläger mit dem Bau der Friedhofskirche nach den Plänen von Theophil Hansen beauftragt. Nach einer Bauzeit von rund zwei Jahren konnte die Kirche im September 1860 geweiht und ihrer Bestimmung als Begräbniskirche übergeben werden. 1894 wurde vom Wiener Protestantenverein A. B. um die Abhaltung eines regelmäßigen Gottesdienstes angesucht. Nach den entsprechenden Umbauten wurde die Kirche im September 1899 eingeweiht.
Sie wird seither als Christuskirche verwendet.
Da es in weiterer Folge immer wieder zu Diskussionen über den weiteren Verbleib des Friedhofs kam, wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof ebenfalls ein evangelischer Friedhof angelegt. Doch der Evangelische Friedhof Matzleinsdorf hat sich bis heute erhalten, sodass seither beide Friedhöfe belegt werden.
Die Belegung des Friedhofes erfolgte so rasch, dass eine Erweiterung notwendig wurde. Dennoch berichtete das Komitee, dass die Gemeinde Wien eine Schließung des Friedhofs mangels Belegmöglichkeit erwäge. Einen weiteren Grundstückskauf für die Errichtung eines Krematoriums und eines Urnenhaines lehnte die Stadt Wien ab.
1941 wurde der Verkauf neu zu belegender Gräber an Nichtevangelische bis auf Weiteres eingestellt. 1948 verpflichteten sich die beiden evangelischen Gemeinden, die Vergebung von Grabstellen und Grüften sowie die Beilegung von Leichen mit 31. Dezember 1999 einzustellen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof im Zuge der Bombardements der Südbahn, in deren Nähe er sich befindet, schwer beschädigt.
Quellen: Friedhöfe Wien, Wiener Friedhofsführer, Bezirksgeschichten, Christuskirche evang. Photos: Privatarchiv
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